Digitale Revolution – Der Stand der Dinge in der Versicherungsbranche

Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Investitionssumme in Versicherungs-Start-ups von 200 Millionen Dollar auf über 800 Millionen Dollar locker vervierfacht.

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Die Finanzindustrie wird als eine der Branchen gehandelt, die als nächste von Start-ups überrollt wird.¹ Derzeit merken schon die Banken, das mit Square, PayPal, Transferwise oder LendingClub neue Mitbewerber auf den Markt drängen. Gleichzeitig – und weitgehend unbeachtet – entsteht eine Anzahl neuer Start-ups im Versicherungswesen.

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Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Investionssumme in Versicherungs-Start-ups von 200 Millionen Dollar auf über 800 Miillionen Dollar locker vervierfacht. Vor fünf Jahren war die Bankenbranche an diesem Punkt. Wir haben deshalb 160 Start-ups entlang der Wertschöpfungskette von Versicherungen analysiert. 39 davon im deutschsprachigen Raum. Hier sind unsere Favoriten:

Im Bereich Vertrieb

AddSura ist ein Versicherungstool für online-Shops aller Art und funktioniert wie ein PlugIn. Mit wenigen Klicks können Nutzer eine Versicherung für ein gerade gekauftes Produkt abschließen. Der Shopbetreiber wird dabei mit einer Prämie belohnt.

Warum ist Addsura cool?

Die Versicherung wird schnell am Verkaufspunkt abgeschlossen. Der Kunde muss nicht viel Zeit investieren. Je nach Wert der gekauften Sache kann man die Police individuell anpassen. Da der Online-Einkauf zunimmt, ist das Geschäftsmodell erfolgversprechend. Der Kunde hat ein angenehmes Service-Erlebnis, der Versicherer macht Gewinn und der Shop-Betreiber hat einen Zusatzverdienst. Alle gewinnen.

Knip ist ein digitaler Versicherungsmanager, der alle Versicherungen und Tarife in einer App abbildet. Tarife können mit der App verglichen, optimiert und gewechselt werden.

Warum ist Knip cool?

Der Kunde erspart sich einiges an Papierkrieg und hat schnell und bequem die Übersicht über seine Versicherungen. Mit dem Smart-Phone kann er die Versicherung wechseln ohne Kündigungsschreiben aufzusetzen. Er wird an Termine erinnert oder kann AGBs nachlesen. Einen Schaden kann er per App direkt am Unfallort melden. Zukünftig lassen sich mit der App auch Versicherungen bezahlen.

Im Bereich Produkte

Bought by Many bringt Gruppen von Personen mit spezifischen Versicherungsbedürfnissen zusammen und handelt mit den Versicherer bessere Preise aus. In den vergangenen vier Jahren haben die Mitglieder durchschnittlich 18.6% Rabatt erhalten.

Warum ist Bought by Many cool?

Normalerweise ist die Erfüllung von spezifischen Bedürfnissen teuer. Die Website ändert das, indem sie spezifische Bedürfnisse zusammenfasst. Die Kunden haben also eine grössere Verhandlungsmacht. Ausserdem werden Risiken gemeinsam mit Menschen in einer vergleichbaren Situation getragen. Das sorgt für Verständnis.
Im Bereich Underwriting/Risikoabschätzung

Teralytics analysiert menschliches Verhalten auf globaler Ebene und leitet daraus sofort Erkenntnisse ab. Mit den Daten von Teralytics können z.B. spezifische Angebote für Versicherungskunden anhand ihres Verhaltens erstellt werden.

Warum ist Teralytics cool?

Das Geschäftsmodell birgt Potential für individuelle, bedürfnisgerechte, aktionsbedingte Angebote für Kunden. Gleichzeitig können die Versicherer Risiken besser beurteilen. Durch die unmittelbare Auswertung werden Warnungen an den Kunden möglich. Er wird sensibilisiert. Ändert er sein Verhalten, vermindert sich sein Risiko, und die Versicherung erspart sich möglicherweise eine Zahlung.

Automatic wird am Auto angeschlossen und kommuniziert dann z.B. mit dem Thermostat im Haus, teilt der Garage die Servicefälligkeit mit und kann darüber hinaus auch noch mit IFTTT online mit anderen Services oder App’s verbunden werden.

Warum ist Automatic cool?

Das Gerät erschafft ein Ökosystem für den Autofahrer. Es analysiert sein Verhalten und macht ihm Vorschläge für sicheres oder sparsameres Fahren. Die Versicherung kann aufgrund der individuellen Daten eventuell besonders günstige Konditionen anbieten. Mit Anbindung an zusätzliche Services kann vor äusseren Gefahren (wie Hagelschauer auf der Route) oder anderen Risiken gewarnt werden. Ein angeschlossener Fitness Tracker könnte melden, wenn der Nutzer zu viel fährt und zu wenig läuft. Derzeit werden immer mehr Apps entwickelt, die mit Automatic kommunizieren.
Im Bereich Schadensmeldung:

Snapsheet ist eine App für Desktops wie auch für Smartphones. Sie bringt im Auto-Schadensfall Kunden, Versicherer und Garagen zusammen. Die Abwicklung des Falls ist leichter.

Warum ist Snapsheet cool?

Die App unterstützt Kunden beim Erledigen administrativer Aufgaben. Der Kunde spart sich Zeit, wenn er Garagen kontaktieren und Offerten einholen muss. Auch die Durchlaufzeit bei der Versicherung ist geringer. Alle Beteiligten haben über die App immer denselben Informationsstand, Redundanzen werden vermieden.

Disruption geschieht heute schneller als man denkt – auch in der Versicherungsindustrie. Knip wurde vor 2 Jahren gegründet. Heute ist es bereits der viertgrösste Versicherungsmakler der Schweiz. Wie sich die bestehenden Versicherungen im deutschsprachigen Raum auf die Veränderungen im Machtgefüge einstellen und was unserer Meinung nach in den nächsten Jahren geschehen wird, lesen Sie in unserem Whitepaper: «Digitale Revolution. Digitale Transformation ist erst der Anfang.»

Wir von Stimmt sind Experten für Kundenorientierung in der Versicherungsbranche und begleiten derzeit zahlreiche Schweizer Unternehmen durch die digitale Transformation. Setzen Sie sich mit uns an den runden Tisch, und wir diskutieren Ihre Ansätze! Kontaktaufnahme mit Stimmt.

Quellenangaben:
1 http://bankinnovation.net/2015/08/fintech-trends-signal-imminent-disruption/

Ihr Ansprechpartner für Fragen und weitere Informationen:

Glenn Oberholzer
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