Workation Week – Raum für Innovation – CEN-Xchange September

Wie schon im Vormonat war der CEN-Xchange auf Tour. Dieses mal waren wir zu Gast in Thun auf der Workation Week, die ihrerseits in der Konzepthalle 6 untergebracht war. Die Konzepthalle 6 ist ein ganz spezieller Raum und damit mehr als geeignet für das Thema des Abends «Raum für Innovation».

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Konzepthalle 6 schaut auf eine bewegte Geschichte zurück. Einst Munitionsfabrik, Metallwerk mit Blütezeit in den 70ern, dann Leerstand und Nutzung als Partymeile Mitte der 90er ist es seit 2008 Heimat der daskonzept AG. Die Halle beherbergt einen Raum mit Gastronomie, einen Raum für kulturelle Veranstaltungen sowie Seminare und den Ausstellungs- und Arbeitsraum. Darin werden nicht nur die Möbel, die zum Verkauf stehen ausgestellt. Freelancer können sich dort einmieten und einen Arbeitsplatz erhalten. Ausserdem wird der Ausstellungsraum genutzt, um die Konzepte der Büroplaner nicht als Modell oder Zeichnung, sondern 1:1 und erlebbar darzustellen. So können sowohl Architekten und Bauherren in einem sehr frühen Stadium zusammen mit dem Team von daskonzept, den realen Prototyp weiter entwickeln  – nicht am Reissbrett sondern in einer realen Umgebung.

Bei der Gestaltung von Büroräumen für Unternehmen, in denen Teamarbeit eine grosse Rolle spielt, geht das Team von daskonzept neue Wege. Die heutigen Formen, sei es das Einzelbüro oder die Grossraumbüros mit ihren einzelnen Parzellen, unterstützen diese Form der Zusammenarbeit wenig. Insgesamt haben Mitarbeitende heute sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Je nach Tätigkeit braucht es mal Ruhe, mal Raum um sich auszubreiten und zu explorieren, mal Raum zum Diskutieren. Der Marktplatz dient hier als Metapher. Kreisförmig sind hier die Arbeitsplätze angeordnet. In der Mitte der Treffpunkt. In den Kreis integriert werden eine Lounge und eine Bibliothek. Diese Anordnung nutzt zudem den Platz effizient aus und fördert eine offene Arbeitskultur.

Diese möchte auch Simon Blake in den Launchlabs in Berlin fördern. Dort bietet er Unternehmen einen Raum für Kreativarbeit und unterstützt die Teams methodisch bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Produkten oder Services.

Die komplette Ausstattung des Innovationslofts ist auf Rädern und damit mobil. So kann das Setup innerhalb weniger Minuten komplett an die Bedürfnisse der jeweiligen Teams angepasst werden. Insgesamt vermittelt der Raum eine spielerische Atmosphere. Hier darf probiert und fantasiert werden. Dabei helfen einfache Dinge wie stapelbare Whiteboards Marke Eigenbau. Diese sind besonders leicht und portabel und können nach belieben an die mit Teppich beschlagenen Wände oder Regale gehängt oder bei Bedarf in den passenden Fächern in den Hochtischen geparkt werden.

Das Raum ein wichtiges Element und sogar Kommunikationsinstrument für kreative Arbeit und Innovation sein kann, haben Miriam Bleuler und Andreas Erbe während ihrer Zeit bei Swisscom gelernt. Das BrainGym – vielen bekannt als Austragungsort des Customer Experience Forums – war einst ein ganz normaler Arbeitsraum. Standard Meetingräume und Standardmöbel haben nur wenige Leute zur Nutzung eingeladen. Dann haben die kreativen Köpfe der CX-Experten von Swisscom den Raum erobert und umgestaltet. Begegnungszonen wie das Café Melange mit seinem langen Holztisch, den grossen Bücherregalen voller Designbücher zur Inspiration laden zum Gespräch. Reframing, eine Methode des Design Thinking wird plastisch durch die selbstgebauten Möbel, die aus einzelnen Teilen bestehen, die neu zusammen gesetzt werden. So wird aus einer Komode, einer Schublade und ein paar Rollen, ein mobiler Tisch mit zusätzlicher Ablage.

Die Meetingräume sind zu Kreativräumen geworden, die nicht nur die Arbeitsmittel wie beschreibbare oder magnetische Wände, reichliche Post-Its und Schreibmaterial zur Verfügung stellen, sondern auch durch das Design einladen, den Gedanken freien Lauf zu lassen. Mittlerweile sind diese Räume sehr begehrt und werden vor allem für konzentrierte Projektarbeit tageweise genutzt. Auch das Topmanagement zieht nach anfänglicher Skepsis immer wieder in das BrainGym ein.

Wer gerade in der Nähe des Bahnhofs in Bern ist und ein wenig Zeit hat, kann gerne für einen Besuch in der Genfergasse 14 vorbeischauen. Es lohnt sich.

Leider stehen nicht allen Unternehmen solche Räume zur Verfügung. Diesem Notstand wollen Miriam Bleuler und Andreas Erbe begegnen. An dieser Stelle kann noch nicht viel mehr verraten werden und wir müssen uns noch ein wenig in Geduld üben, wie dieses Bedürfnis befriedigt werden wird. Wir bleiben am Ball und informieren sobald wie möglich.