Wie werden Kundentypen im B2B Kontext gebildet?

Wie Segmentierung im B2C Bereich funktioniert, wissen die meisten. Im B2B Bereich interagieren Firmen mit Firmen, nicht mit einer einzelnen Person. Wie segmentiert man da?

Im B2C Bereich sind die Kunden und Kundinnen klar als Individuen identifizierbar. Man kann sie anhand ihrer Motivation und Bedürfnisse in unterschiedliche Verhaltenstypen segmentieren, damit Angebote und Erlebnisse speziell für sie zugeschnitten werden können und sie langfristig an eine Firma gebunden werden. 

Im B2B Bereich dagegen sind Firmen Ansprechpartner, also keine Individuen mit spezifischen Bedürfnissen und Verhalten. Je nach Firmengrösse sind verschiedene Mitarbeiter:innen beim Kauf und bei der Nutzung involviert. Wie können also Firmenkundinnen und -kunden nach ihren Bedürfnissen unterschieden werden, wenn unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Rollen im Spiel sind? 

Wir bei Stimmt empfehlen einen Dreisprung:

  1. Schätzung der Lukrativität der Firmenkundinnen und Firmenkunden
  2. Identifizierung der Stakeholder und ihrer Rolle in der Firma
  3. Zuordnung der Firmen zu den Kundentypen

Damit können Sie auch im B2B Bereich eine verhaltensbasierte Segmentierung erfolgreich schaffen und durchführen.

Schätzung der Lukrativität 

Bevor man viele Ressourcen in die Entwicklung neuer Angebote und Erlebnisse investiert, sollte man zuerst herausfinden, welche Firmenkundinnen und Firmenkunden für Ihr Unternehmen besonders lukrativ sind. Die Lukrativität einer Firma ist mehr als die Marge (Umsatz minus Kosten). Typischerweise beinhaltet sie zusätzliche Faktoren wie Loyalität und Weiterempfehlungswahrscheinlichkeit, weil diese für den langfristigen Erfolg entscheidend sind.

Die Modellierung der Lukrativität in Form einer Formel berücksichtigt die Eigenheiten jeder Branche und Firma, weil das Modell unter anderem durch die Unternehmensstrategie, die interne Organisation und das Angebotsportfolio beeinflusst wird. 

Das Modell muss auf Daten basieren. Diese Daten sind oft nicht in den bestehenden Systemen einer Firma vorhanden. Mittels Kundenumfrage sollte man sie sammeln.  Wenn es nicht anders geht, arbeitet man mit gewichteten Durchschnittswerten. Wichtig dabei ist, einem pragmatischen Ansatz zu folgen, um eine Schätzung zu machen, die «gut genug» ist, und sich nicht in hochkomplexen, nie endenden Diskussionen über Kostenallokation zu verzetteln. 

Identifizierung der Stakeholder und ihrer Rolle in der Firma

Für jedes Angebot, jede Dienstleistung, die im B2B-Kontext existiert, gibt es drei wichtige Rollen bei den Firmenkunden und Firmenkundinnen: Sie sind Entscheider:innen, Experten oder Expertinnen und Betroffene/Nutzer:innen. Je nach Firmengrösse und interner Organisation können eine, zwei oder alle drei Rollen von der gleichen Person übernommen werden. 

Kundentypen im B2B

Auf wen sollten Sie Ihr Angebot, Ihre Prozesse und Ihre Kommunikation ausrichten? Nehmen wir als Beispiel eine Büromöbelfirma: Soll sich das Unternehmen primär an die Entscheiderin wenden, weil sie eine Vorliebe für einen bestimmten Stil hat und das Budget freigibt? Oder an die Expertin, die beurteilt, ob das Möbelangebot den Anforderungen entspricht? Oder an den Nutzer, der mit einem «Unbequem» das Ergebnis des Prozesses in Frage stellen kann? 

Auch diese Entscheidung kann datenbasiert geschehen. Dafür erheben wir mittels qualitativen und quantitativen Studien, welche Person mit welcher Position üblicherweise welche Rolle in der Journey hat und was ihre Bedürfnisse und Erwartungen sind (=Verhaltenstypen). 

Um die Komplexität zu reduzieren, empfehlen wir, sich auf einen bestimmten Verhaltenstyp zu fokussieren, zum Beispiel denjenigen, der am meisten vertreten ist und der am besten zum Unternehmen passt. 

Zuordnung der Firmen zu den Kundentypen

Aus dem Lukrativitätsmodell können wir ableiten, welche Daten und Informationen sinnvoll gesammelt werden sollten, um die Genauigkeit der Schätzung zu erhöhen. Auch Daten, die helfen die Rolle und den Verhaltenstyp zu identifizieren, sind notwendig.

Wenn die richtigen Daten und Informationen gesammelt sind, ist es möglich mittels künstlicher Intelligenz einen Algorithmus zu entwickeln, der die Lukrativität von Firmenkunden basierend auf bestimmten Merkmalen vorhersagt und erkennt. Damit können nicht nur die bestehenden Kundinnen und Kunden einer Lukrativitätsgruppe zugeordnet werden, sondern auch die potentiellen neuen Kundinnen und Kunden in ihrer (zukünftigen) Attraktivität eingeschätzt werden. Wir konnten mit solchen Algorithmen eine Treffgenauigkeit von weit über 80% erreichen. 

Der Nutzen liegt auf der Hand. Nicht nur ist die Akquise neuer Kundinnen und Kunden viel effizienter, auch die Kundenbetreuung im Vertrieb (ob über digitale Kanäle oder über Kundenbetreuer:innen) kann viel zielgerichteter und erfolgreicher durchgeführt werden.

Zusammengefasst: Segmentierung im B2B Bereich ist komplexer als im B2C Bereich, weil möglicherweise verschiedene Akteure eine wichtige Rolle spielen und sie unterschiedliche Bedürfnisse haben. Eine systematische, auf Daten basierte Vorgehensweise führt zum tiefgreifenden Verständnis von Unternehmen und Entscheidungs- und Nutzungsstrukturen. Mittels Algorithmen kann dieses Modell auf Basis der erhobenen Daten unmittelbar und schnell in der Praxis eingesetzt werden und so die Effektivität im Vertrieb von Sales und Kundenbetreuung erheblich steigern. 

B2B-Kundentypen einfach erzählt von Sandro Ruberti 

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Leistungen
Experte
Sandro Ruberti
Faktenbasierte Kundenstrategie definieren

Versuchen Sie mal eine sinnvolle Kundenstrategie für Krankenversicherungen für 35-50 jährige Männer zu machen!

Einen nachhaltig höheren Kundenwert erreichen Sie nur, wenn Sie Ihre Kundinnen und Kunden genau kennen und auch wissen, wie Ihre Firma für sie ein optimaler Partner wird.

Ein tiefgreifendes Verständnis der Beweggründe, Einstellungen, Erwartungen und des Verhaltens der anvisierten Kunden ist zentral für den Erfolg von Kundenstrategien – und diese dann auf die Realitäten Ihres Unternehmens und des Marktes abzustimmen ebenfalls.

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Experte
Sandro Ruberti
Einzigartige Value Proposition gestalten

Für dauerhaft höheren Kundenwert brauchen Kundinnen und Kunden dauerhaft hohen Mehrwert. Um sich im Markt abzuheben, muss das Angebot eines Unternehmens die Bedürfnisse der Kunden abdecken und differenzierend sein. Solche Value Propositions verlangen ein faktenbasiertes Vorgehen unter Einbezug von Kunden und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen in der Organisation. Das führt zu mehr Cross- und Upselling, höherer Loyalität und mehr Neukunden.

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Experte
Sandro Ruberti
Attraktive Customer Experience ermöglichen

Dauerhaft wertvolle Kundenbeziehungen verlangen nach guten Kundenerlebnissen. Diese entstehen nicht durch die Neugestaltung von Prozessen aus der Innensicht. Die Orchestrierung auf Basis von Bedürfnissen, Motiven und Erwartungen der Kundschaft ist der Schlüssel zum Erfolg. Das Resultat unserer Projekte: Höhere Zahlungsbereitschaft, höhere Loyalität, mehr Self-Service.

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Experte
Sandro Ruberti
Kundenorientierung nachhaltig verankern

Wertvolle Kundenbeziehungen bedeutet, dass ein Unternehmen Kunden konsequent und langfristig im Fokus halten kann.

Erfolgreich gelebte Kundenorientierung ist also kein Projekt, kein Set von Werkzeugen oder Methoden und schon gar nicht eine Messgrösse. Es ist eine Haltung, die Ressourcen effektiv einsetzt, um tragfähige Beziehungen mit Ihren Kunden zu etablieren.

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Referenzen
Suva Portrait
Andreas Unternährer
Leiter Customer Experience Management, Suva
Versicherungen
Suva: Verankerung von Kundenorientierung

Innerhalb von 5 Jahren hat Suva zusammen mit Stimmt AG «Customer Experience Management» in der Organisation weitgehend etabliert. Das Resultat: Bessere Prozesse und Angebote, eine kundenzentrierte Denkweise im Hauptsitz und ganz viele Ambassadoren.

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Axa / Allianz / CSS / ERV / Generali / Groupe Mutuel / Helvetia / GVB / Helsana / Mobiliar / ÖKK / Sanitas / SWICA / Swiss Life / Swiss Re / Zurich / Sympany

Portrait von Conrad Sandro
Sandro Conrad
Leiter Digitaler Vertrieb, Graubündner Kantonalbank
Banken
Graubündner Kantonalbank: Steigerung des Share of Wallet durch Kundenfokus

Deutlich höherer Anlageertrag für die Bank, effizientere und persönlichere Ansprache durch Marketing Automation, mehr Zeit für tiefgreifende Kundenbetreuung in Gesprächen und höhere Weiterempfehlungsrate.

Dies alles durch ein datenbasiertes, systematisches Vorgehen, das konsequent Kundenmotive und -bedürfnisse in den Fokus gesetzt hat.

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Weitere Kunden aus dem Bereich

AKB / Bank Cler / Bank Thalwil / BLKB / Julius Bär / LLB / LUKB / Migros Bank / Postfinance / Raiffeisen / SGKB / SHKB / UBS / VP Bank / VISECA / ZKB

Patrick Meier
CEO, Belcolor AG Flooring
Bau und Industrie
Belcolor: Transformation vom Händler zum Dienstleister

Verdrängungskampf auf dem preis-getriebenen Markt ist eine Herausforderung. Differenzierung kann nur mittels bedürfnisorientierter Angebote erreicht werden.

Belcolor kann sich heute durch höheren Kundennutzen stärker gegenüber der Konkurrenz differenzieren und erschliesst sich neue Wachstumsfelder.

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Weitere Kunden aus dem Bereich

4B / AS Aufzüge / Bachofen / Hawa / Helion / Schindler / Stobag

Sven Goebel
Sven Goebel
Leiter Entwicklung BGM, Gesundheitsförderung Schweiz
Weitere Branchen
Gesundheitsförderung Schweiz: Stärkung Wohlbefinden bei Schweizer KMU

Was wir erreicht haben: Zwei Angebote, die perfekt auf die Bedürfnisse und die Sprache der Zielgruppe abgestimmt sind und von KMUs fleissig genutzt werden und die Verankerung kundenzentrierter Methoden bei Gesundheitsförderung Schweiz.

Das ist gar nicht so trivial, denn die Bedürfnisse und der Wissensstand von KMU in Bezug auf mentales Wohlbefinden sind zwar zentral für den Erfolg eines neuen Angebots aber auch schwer zu fassen. Systematisch und mit vielen Interviews und Prototypes haben wir das Thema ergründet und erfolgreich im Markt lanciert.

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Weitere Kunden aus dem Bereich

1&1 Telecom / S-GE / Beobachter / Coop / EKZ / EWZ / Vodafone / IWB / Holtzbrinck Gruppe / NZZ / Migros Genossenschaftsbund / Roche Pharma / Schweizerische Bundesverwaltung / SBB / SRG SSR / Schweiz Tourismus / Swiss / Swisscom

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Wir sind Experten für wertvolle Kundenbeziehungen seit 1998.
Teil des Teams werden? Wir freuen uns über dein Interesse! Melde dich vor einer Initiativbewerbung gerne bei Carine Andrey Marek.
+41 79 420 21 05 E-mail
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